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Besser planen, weniger zahlen?

Dynamische Stromtarife gibt es schon seit einiger Zeit, bislang waren es allerdings wenige Anbieter. Seit 2025 muss jeder Anbieter unter gewissen Bedingungen solche Tarife im Portfolio haben. Wir liefern einen Überblick und fragen, für wen sich das lohnt.

Strom wird künftig zum Börsenspiel im eigenen Haushalt: Jede Kilowattstunde hat einen Preis, der sich im Viertelstundentakt ändert – mal spürbar günstiger, mal überraschend teuer. Ab 2025 zwingt eine neue Regel alle Versorger zu solchen dynamischen Tarifen und verschiebt damit die Macht über die Stromrechnung in Richtung Verbraucher. Wer jetzt klug plant, kann von billigem Wind- und Solarstrom profitieren, das Netz entlasten und gleichzeitig Kosten senken.

 

Deutschland beschleunigt die Transformation seines Energiesystems. Mit dem wachsenden Anteil von Wind- und Solarstrom kommt es jedoch häufiger zu starken Schwankungen im Netz. Um Angebot und Nachfrage besser auszubalancieren, verlangt der Gesetzgeber ab 1. Januar 2025 von jedem Versorger mindestens einen dynamischen Stromtarif. Große Anbieter mit mehr als 100.000 Kundinnen und Kunden müssen ihn bereits seit 2024 vorhalten. Künftig sollen Verbraucherinnen und Verbraucher also stärker davon profitieren, wenn gerade viel günstige erneuerbare Energie vorhanden ist – und gleichzeitig können sie die Netze entlasten.

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  • Wie variable Tarife funktionieren

    Bei dynamischen Modellen richtet sich der Arbeitspreis stündlich oder sogar viertelstündlich nach den Börsenwerten. Fällt viel Wind- oder Solarstrom an, sinken die Kilowattstunden-Kosten; in Mangelzeiten klettern sie. Selbst Negativpreise sind möglich, wenn das Netz vor überschüssiger grüner Energie strotzt. Damit Verbraucher den schwankenden Kurs ausnutzen können, ist ein intelligenter Zähler Pflicht. Das Smart-Meter erfasst den Strombezug in kurzen Intervallen und übermittelt die Daten an den Lieferanten. Über Apps oder Webportale lassen sich Preise in Echtzeit abrufen und Großverbraucher wie Wallbox, Wärmepumpe oder Geschirrspüler automatisch in günstige Phasen verschieben.

     

    Zeitvariable Netzentgelte – die zweite Preiskomponente wird flexibel

    Neben dem Arbeitspreis soll künftig auch der Netzanteil schwanken. Die Bundesnetzagentur verpflichtet alle Verteilnetzbetreiber, ab 1. April 2025 ein zeitvariables Netzentgelt anzubieten. Für Haushalte mit steuerbaren Großverbrauchern – etwa Wärmepumpe oder Wallbox – bedeutet das: In Schwachlastzeiten dürfen die Netzkosten nur 10 bis 40 Prozent des regulären Satzes betragen, während sie in Spitzenlastfenstern entsprechend steigen. Das Modell ergänzt die seit 2024 geltenden § 14a-Regeln, nach denen solche Geräte fern­steuerbar sein müssen, und schafft einen zusätzlichen Anreiz, Lasten automatisch in günstige Zeitfenster zu verschieben. Bis zum Stichtag wer der Netzpreis noch konstant; erst ab April 2025 greift die neue Staffelung flächendeckend.

  • Alltagstaugliche Einsparpotenziale

    Wer ein Elektroauto besitzt, lädt künftig idealerweise nachts, wenn der Kilowattstunden-Preis auf etwa 15 Cent fallen kann, statt am teureren Abend. Wärmepumpen lassen sich in Stunden niedriger Preise vorheizen und reduzieren so die jährlichen Heizstromkosten deutlich. Auch klassische Haushaltsgeräte können per Timer in preisgünstige Zeitfenster gelegt werden. Erste Pioniere – etwa Tibber, Octopus Energy, Rabot Energy, aWattar oder Ostrom – koppeln ihre Tarife direkt an die Börse und berechnen lediglich eine fixe Grundgebühr. Manche Anbieter setzen zusätzlich Preisdeckel, um extreme Ausschläge abzufangen.

     

    Chancen, Grenzen und Zielgruppen

    Flexibel gesteuerte Lasten eröffnen spürbare Einsparungen und fördern die Nutzung von Ökostrom. Technikaffine Haushalte, Besitzer von Elektroautos oder Wärmepumpen sowie Photovoltaik-Betreiber mit größeren Speichern profitieren am meisten. Ohne steuerbare Großverbraucher bleibt der Vorteil überschaubar; wer Wert auf Planungssicherheit legt, fährt mit einem klassischen Festpreis weiterhin besser. Dennoch schafft der transparente Blick auf die Preisbildung ein Bewusstsein dafür, wie die eigene Energienutzung das Gesamtsystem beeinflusst.

     

    So werden auch ab 2025 Haushalte mit mehr als 6.000 kWh Jahresverbrauch oder Photovoltaikanlagen ab 7 kW verpflichtend mit Smart-Metern ausgestattet. Zudem müssen Versorger Chancen, Risiken und Preismechanismen verständlich offenlegen.

     

    Ausblick

    Dynamische Tarife ermöglichen es privaten Stromkundinnen und -kunden, aktiv am Energiemarkt teilzunehmen und die Kostenstruktur des eigenen Haushalts an die volatile Erzeugung anzupassen. Entscheidend bleibt eine realistische Analyse des Verbrauchsprofils – dann kann die flexible Abrechnung zum Schlüssel für sinkende Stromrechnungen und ein stabileres Netz werden.

Steckbrief

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Besser planen, weniger zahlen?

Dynamische Stromtarife gibt es schon seit einiger Zeit, bislang waren es allerdings wenige Anbieter. Seit 2025 muss jeder Anbieter unter gewissen Bedingungen solche Tarife im Portfolio haben. Wir liefern einen Überblick und fragen, für wen sich das lohnt.

Strom wird künftig zum Börsenspiel im eigenen Haushalt: Jede Kilowattstunde hat einen Preis, der sich im Viertelstundentakt ändert – mal spürbar günstiger, mal überraschend teuer. Ab 2025 zwingt eine neue Regel alle Versorger zu solchen dynamischen Tarifen und verschiebt damit die Macht über die Stromrechnung in Richtung Verbraucher. Wer jetzt klug plant, kann von billigem Wind- und Solarstrom profitieren, das Netz entlasten und gleichzeitig Kosten senken.

 

Deutschland beschleunigt die Transformation seines Energiesystems. Mit dem wachsenden Anteil von Wind- und Solarstrom kommt es jedoch häufiger zu starken Schwankungen im Netz. Um Angebot und Nachfrage besser auszubalancieren, verlangt der Gesetzgeber ab 1. Januar 2025 von jedem Versorger mindestens einen dynamischen Stromtarif. Große Anbieter mit mehr als 100.000 Kundinnen und Kunden müssen ihn bereits seit 2024 vorhalten. Künftig sollen Verbraucherinnen und Verbraucher also stärker davon profitieren, wenn gerade viel günstige erneuerbare Energie vorhanden ist – und gleichzeitig können sie die Netze entlasten.

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Wie variable Tarife funktionieren

Bei dynamischen Modellen richtet sich der Arbeitspreis stündlich oder sogar viertelstündlich nach den Börsenwerten. Fällt viel Wind- oder Solarstrom an, sinken die Kilowattstunden-Kosten; in Mangelzeiten klettern sie. Selbst Negativpreise sind möglich, wenn das Netz vor überschüssiger grüner Energie strotzt. Damit Verbraucher den schwankenden Kurs ausnutzen können, ist ein intelligenter Zähler Pflicht. Das Smart-Meter erfasst den Strombezug in kurzen Intervallen und übermittelt die Daten an den Lieferanten. Über Apps oder Webportale lassen sich Preise in Echtzeit abrufen und Großverbraucher wie Wallbox, Wärmepumpe oder Geschirrspüler automatisch in günstige Phasen verschieben.

 

Zeitvariable Netzentgelte – die zweite Preiskomponente wird flexibel

Neben dem Arbeitspreis soll künftig auch der Netzanteil schwanken. Die Bundesnetzagentur verpflichtet alle Verteilnetzbetreiber, ab 1. April 2025 ein zeitvariables Netzentgelt anzubieten. Für Haushalte mit steuerbaren Großverbrauchern – etwa Wärmepumpe oder Wallbox – bedeutet das: In Schwachlastzeiten dürfen die Netzkosten nur 10 bis 40 Prozent des regulären Satzes betragen, während sie in Spitzenlastfenstern entsprechend steigen. Das Modell ergänzt die seit 2024 geltenden § 14a-Regeln, nach denen solche Geräte fern­steuerbar sein müssen, und schafft einen zusätzlichen Anreiz, Lasten automatisch in günstige Zeitfenster zu verschieben. Bis zum Stichtag wer der Netzpreis noch konstant; erst ab April 2025 greift die neue Staffelung flächendeckend.

Alltagstaugliche Einsparpotenziale

Wer ein Elektroauto besitzt, lädt künftig idealerweise nachts, wenn der Kilowattstunden-Preis auf etwa 15 Cent fallen kann, statt am teureren Abend. Wärmepumpen lassen sich in Stunden niedriger Preise vorheizen und reduzieren so die jährlichen Heizstromkosten deutlich. Auch klassische Haushaltsgeräte können per Timer in preisgünstige Zeitfenster gelegt werden. Erste Pioniere – etwa Tibber, Octopus Energy, Rabot Energy, aWattar oder Ostrom – koppeln ihre Tarife direkt an die Börse und berechnen lediglich eine fixe Grundgebühr. Manche Anbieter setzen zusätzlich Preisdeckel, um extreme Ausschläge abzufangen.

 

Chancen, Grenzen und Zielgruppen

Flexibel gesteuerte Lasten eröffnen spürbare Einsparungen und fördern die Nutzung von Ökostrom. Technikaffine Haushalte, Besitzer von Elektroautos oder Wärmepumpen sowie Photovoltaik-Betreiber mit größeren Speichern profitieren am meisten. Ohne steuerbare Großverbraucher bleibt der Vorteil überschaubar; wer Wert auf Planungssicherheit legt, fährt mit einem klassischen Festpreis weiterhin besser. Dennoch schafft der transparente Blick auf die Preisbildung ein Bewusstsein dafür, wie die eigene Energienutzung das Gesamtsystem beeinflusst.

 

So werden auch ab 2025 Haushalte mit mehr als 6.000 kWh Jahresverbrauch oder Photovoltaikanlagen ab 7 kW verpflichtend mit Smart-Metern ausgestattet. Zudem müssen Versorger Chancen, Risiken und Preismechanismen verständlich offenlegen.

 

Ausblick

Dynamische Tarife ermöglichen es privaten Stromkundinnen und -kunden, aktiv am Energiemarkt teilzunehmen und die Kostenstruktur des eigenen Haushalts an die volatile Erzeugung anzupassen. Entscheidend bleibt eine realistische Analyse des Verbrauchsprofils – dann kann die flexible Abrechnung zum Schlüssel für sinkende Stromrechnungen und ein stabileres Netz werden.

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