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KNX ohne Hochschulabschluss

KNX ist immer noch einer der wichtigsten Standards zur Heimvernetzung. Neben der reinen Hardware ist jedoch die Programmierung ein nicht unwesentlicher Bestandteil – auch bei den Kosten. Darum gibt es seit Jahren Alternativen, die sich einfacher in Betrieb nehmen lassen.

KNX kann schlicht weg jede Aufgabe lösen. Das liegt zum einen an der mehr als 30-jährigen Historie, andererseits an dem unfassbar großen Hardware-Angebot von mehr als 8.000 Produkten, und das von mehr als 500 Herstellern. Aber wie bringt man all das unter einen Hut? Nun, normalerweise macht das der Elektrobetrieb oder Elektroplaner mit einer Software namens ETS. Diese ist allerdings, wenn man sie nicht regelmäßig nutzt, etwas sperrig und wird daher beim Elektriker „um die Ecke“ eher selten genutzt.

Muss man nun deswegen auf KNX verzichten? Mitnichten. Der eine oder andere Hersteller hat inzwischen eigene Systemlösungen entwickelt, die zwar auf KNX basieren, aber mit anderen, einfacheren Tools konfiguriert werden können. Das spart Zeit und somit Geld – bekanntlich beides wertvolle Güter. Wir wollen diese Systeme an dieser Stelle einmal detailliert vorstellen.

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  • Gira One: KNX-Basierte Automation mit Vereinfachter Oberfläche 

    Gira One positioniert sich als Brücke zwischen der etablierten KNX-Technologie und modernen Bedürfnissen nach einfacher Handhabung. Das System nutzt weiterhin den KNX-Bus, ersetzt jedoch die ETS durch den Gira Projekt Assistenten (GPA), eine kostenlose Software mit Drag-and-drop-Funktionalität. Der GPA führt Installateure durch einen strukturierten Workflow: Von der Gebäudestrukturierung über die Gerätezuordnung bis zur Funktionsverknüpfung werden alle Schritte visuell unterstützt, ergänzt durch eingebettete Tutorial-Videos.

    Aktuell beschränkt sich Gira One auf Komponenten des Herstellers Gira, darunter Taster, Dimmer und den G1-Server als zentrale Steuereinheit. Kritisch zu betrachten ist die fehlende Integration von Dritthersteller-Geräten sowie das begrenzte Angebot an Sensoren (z.B. keine Wetterstationen oder Präsenzmelder). Dennoch ermöglicht die KNX-Basis eine spätere Erweiterung mit Standard-KNX-Komponenten über die ETS, sofern gewünscht. Man ist mit diesem System also absolut zukunftssicher.

    Primär adressiert Gira One Betriebe des Elektrohandwerks, die KNX-Projekte ohne spezielle Schulungen realisieren möchten. Der Fokus liegt auf Wohngebäuden mit Standardfunktionen wie Lichtsteuerung, Jalousieautomation und Temperaturregelung. Feldtests zeigen, dass die Einrichtung eines 10-Zimmer-Einfamilienhauses mit dem GPA in weniger als acht Stunden möglich ist – ein klarer Zeitvorteil gegenüber klassischer ETS-Programmierung.

     

  • Hager KNX easy: Modularer Ansatz mit domovea-Integration 

    Hagers Lösung kombiniert die easyplan-Planungssoftware mit dem domovea-Server, der als zentrale Programmierplattform dient. Anders als Gira setzt Hager auf einen hybriden Ansatz: Einfache Funktionen lassen sich per App konfigurieren (Hager Pilot), während komplexere Szenarien über die webbasierte easyplan-Oberfläche umgesetzt werden. Die Aktoren unterstützen sowohl den easy-Modus als auch die volle ETS-Programmierung, was Herstellerunabhängigkeit ermöglicht – wichtig für einen späteren Ausbau.

     

    Durch den integrierten IoT-Controller in domovea lassen sich bis zu 255 kabelgebundene KNX-Geräte sowie 255 (kabellose) KNX-RF-Produkte mit unbegrenzt vielen Smart-Home-Komponenten (Zigbee, Wi-Fi) kombinieren. Besonders hervorzuheben ist die Unique ID-Technologie: Jeder Aktor trägt einen individualisierten QR-Code, der direkten Zugriff auf Montageanleitungen und Firmware-Updates via Cloud ermöglicht. Die Kostenstruktur überzeugt durch entfallende ETS-Lizenzen und reduzierte Schulungskosten. Hager bietet zudem ein Web-basiertes Training für die easy-Systeme an, das in 30 Minuten absolvierbar ist. Da sollte eigentlich auch Ihr Elektriker um die Ecke nicht mehr widerstehen können.

  • Praktische Einsatzszenarien und Grenzen 

    Gira One und Hager easy eignen sich primär für Wohngebäude mit bis zu 30 Räumen, womit die meisten Szenarien der Leser von Smart Homes bzw. im privaten Umfeld abgedeckt sein sollten. Hagers System ermöglicht durch KNX-RF die nachträgliche Aufrüstung bestehender Installationen ohne Busverkabelung bzw. deren Kombination mit verkabelten Komponenten. Gira One erfordert dagegen den Tausch aller Taster gegen One-kompatible Varianten.

     

    Zukunftsperspektiven und Markttrends 

    Branchenprognosen weisen darauf hin, dass bis 2030 40 Prozent aller KNX-Installationen über vereinfachte Tools erfolgen werden. Schwerpunkte liegen auf KI-basierten Automatisierungsvorschlägen und sprachgestützter Programmierung (Natural Language Processing). Hager arbeitet an einer GPT-Integration für domovea, die englische Beschreibungen in KNX-Konfigurationen übersetzen soll.

     

    Fazit 

    Die Wahl zwischen Gira One und Hager KNX easy hängt von Projektgröße, gewünschter Herstellerunabhängigkeit und Budget ab. Während Gira One sich durch besonders niedrige Einstiegshürden auszeichnet, überzeugt Hager mit modularer Erweiterbarkeit. Gemeinsam ist den Lösungen, dass sie die Vorteile des KNX-Standards mit moderner Usability verbinden – ein wichtiger Schritt zur Demokratisierung der Gebäudeautomation.

     

Produktsteckbrief

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KNX ohne Hochschulabschluss

KNX ist immer noch einer der wichtigsten Standards zur Heimvernetzung. Neben der reinen Hardware ist jedoch die Programmierung ein nicht unwesentlicher Bestandteil – auch bei den Kosten. Darum gibt es seit Jahren Alternativen, die sich einfacher in Betrieb nehmen lassen.

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KNX kann schlicht weg jede Aufgabe lösen. Das liegt zum einen an der mehr als 30-jährigen Historie, andererseits an dem unfassbar großen Hardware-Angebot von mehr als 8.000 Produkten, und das von mehr als 500 Herstellern. Aber wie bringt man all das unter einen Hut? Nun, normalerweise macht das der Elektrobetrieb oder Elektroplaner mit einer Software namens ETS. Diese ist allerdings, wenn man sie nicht regelmäßig nutzt, etwas sperrig und wird daher beim Elektriker „um die Ecke“ eher selten genutzt.

Muss man nun deswegen auf KNX verzichten? Mitnichten. Der eine oder andere Hersteller hat inzwischen eigene Systemlösungen entwickelt, die zwar auf KNX basieren, aber mit anderen, einfacheren Tools konfiguriert werden können. Das spart Zeit und somit Geld – bekanntlich beides wertvolle Güter. Wir wollen diese Systeme an dieser Stelle einmal detailliert vorstellen.

Gira One: KNX-Basierte Automation mit Vereinfachter Oberfläche 

Gira One positioniert sich als Brücke zwischen der etablierten KNX-Technologie und modernen Bedürfnissen nach einfacher Handhabung. Das System nutzt weiterhin den KNX-Bus, ersetzt jedoch die ETS durch den Gira Projekt Assistenten (GPA), eine kostenlose Software mit Drag-and-drop-Funktionalität. Der GPA führt Installateure durch einen strukturierten Workflow: Von der Gebäudestrukturierung über die Gerätezuordnung bis zur Funktionsverknüpfung werden alle Schritte visuell unterstützt, ergänzt durch eingebettete Tutorial-Videos.

Aktuell beschränkt sich Gira One auf Komponenten des Herstellers Gira, darunter Taster, Dimmer und den G1-Server als zentrale Steuereinheit. Kritisch zu betrachten ist die fehlende Integration von Dritthersteller-Geräten sowie das begrenzte Angebot an Sensoren (z.B. keine Wetterstationen oder Präsenzmelder). Dennoch ermöglicht die KNX-Basis eine spätere Erweiterung mit Standard-KNX-Komponenten über die ETS, sofern gewünscht. Man ist mit diesem System also absolut zukunftssicher.

Primär adressiert Gira One Betriebe des Elektrohandwerks, die KNX-Projekte ohne spezielle Schulungen realisieren möchten. Der Fokus liegt auf Wohngebäuden mit Standardfunktionen wie Lichtsteuerung, Jalousieautomation und Temperaturregelung. Feldtests zeigen, dass die Einrichtung eines 10-Zimmer-Einfamilienhauses mit dem GPA in weniger als acht Stunden möglich ist – ein klarer Zeitvorteil gegenüber klassischer ETS-Programmierung.

 

Hager KNX easy: Modularer Ansatz mit domovea-Integration 

Hagers Lösung kombiniert die easyplan-Planungssoftware mit dem domovea-Server, der als zentrale Programmierplattform dient. Anders als Gira setzt Hager auf einen hybriden Ansatz: Einfache Funktionen lassen sich per App konfigurieren (Hager Pilot), während komplexere Szenarien über die webbasierte easyplan-Oberfläche umgesetzt werden. Die Aktoren unterstützen sowohl den easy-Modus als auch die volle ETS-Programmierung, was Herstellerunabhängigkeit ermöglicht – wichtig für einen späteren Ausbau.

 

Durch den integrierten IoT-Controller in domovea lassen sich bis zu 255 kabelgebundene KNX-Geräte sowie 255 (kabellose) KNX-RF-Produkte mit unbegrenzt vielen Smart-Home-Komponenten (Zigbee, Wi-Fi) kombinieren. Besonders hervorzuheben ist die Unique ID-Technologie: Jeder Aktor trägt einen individualisierten QR-Code, der direkten Zugriff auf Montageanleitungen und Firmware-Updates via Cloud ermöglicht. Die Kostenstruktur überzeugt durch entfallende ETS-Lizenzen und reduzierte Schulungskosten. Hager bietet zudem ein Web-basiertes Training für die easy-Systeme an, das in 30 Minuten absolvierbar ist. Da sollte eigentlich auch Ihr Elektriker um die Ecke nicht mehr widerstehen können.

Praktische Einsatzszenarien und Grenzen 

Gira One und Hager easy eignen sich primär für Wohngebäude mit bis zu 30 Räumen, womit die meisten Szenarien der Leser von Smart Homes bzw. im privaten Umfeld abgedeckt sein sollten. Hagers System ermöglicht durch KNX-RF die nachträgliche Aufrüstung bestehender Installationen ohne Busverkabelung bzw. deren Kombination mit verkabelten Komponenten. Gira One erfordert dagegen den Tausch aller Taster gegen One-kompatible Varianten.

 

Zukunftsperspektiven und Markttrends 

Branchenprognosen weisen darauf hin, dass bis 2030 40 Prozent aller KNX-Installationen über vereinfachte Tools erfolgen werden. Schwerpunkte liegen auf KI-basierten Automatisierungsvorschlägen und sprachgestützter Programmierung (Natural Language Processing). Hager arbeitet an einer GPT-Integration für domovea, die englische Beschreibungen in KNX-Konfigurationen übersetzen soll.

 

Fazit 

Die Wahl zwischen Gira One und Hager KNX easy hängt von Projektgröße, gewünschter Herstellerunabhängigkeit und Budget ab. Während Gira One sich durch besonders niedrige Einstiegshürden auszeichnet, überzeugt Hager mit modularer Erweiterbarkeit. Gemeinsam ist den Lösungen, dass sie die Vorteile des KNX-Standards mit moderner Usability verbinden – ein wichtiger Schritt zur Demokratisierung der Gebäudeautomation.

 

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